
Handelten die Solarpioniere vor 15 Jahren noch überwiegend aus ökologischen Beweggründen ist die primäre Triebfeder heute eine Kombination aus ökonomischen und ökologischen Überlegungen. Und es ist doch ein gutes Gefühl, wenn Ökonomie am Ende sogar dem Umweltschutz hilft. So gesehen ist es nicht verwunderlich, dass in Zeiten von Niedrigzinsen Photovoltaik-Anlagen interessante Renditeobjekte geworden sind. Und tatsächlich lässt sich mit einer durchschnittlich dimensionierten Anlage problemlos eine Rendite von 6 bis 8 % erreichen. Hinzu kommt noch die steuerliche Abzugsfähigkeit der Investition im Vorfeld des Anlagenbaus, sowie Sonderabschreibungen in der Betriebsphase.
Die Investition in eine Anlage muss langfristig betrachtet werden. Idealerweise sollte dabei ein Zeitraum von 20 bis 30 Jahren betrachtet werden. Mit den nachfolgenden Parametern, die die Einspeisevergütung und den Photovoltaikertrag definieren, lässt sich über den genannten Zeitraum eine sehr genaue Wirtschaftlichkeitsrechnung erstellen.
Auf Basis der oben genannten Rahmenparameter lässt sich mit Hilfe einer Sonneneinstrahlungskarte sehr genau ermitteln, wie hoch die zu erwartende durchschnittliche Sonneneinstrahlung per anno sein wird. Damit steht die Einnahmensituation recht genau fest. In Bezug auf die Kosten sind dann ebenfalls Annahmen zu treffen. Zunächst sind hierfür die Investitionskosten zu betrachten. Diese sind in den letzten Jahren deutlich gefallen und liegen aktuell bei ca. 1.100 Euro pro kWp. Die Höhe der jeweiligen Investitionskosten lässt sich jetzt einfach ermitteln, indem die geplante Dimensionierung der Anlage in kWp mit dem oben aufgeführten Wert multipliziert wird. Zu den Investitionskosten, die der Einfachheit halber per anno mit 5 % kalkuliert werden sollten, sind für den Fall, dass die Anlage fremdfinanziert wird noch eventuelle Kreditzinsen zu berücksichtigen. Erfolgt eine Finanzierung über vorhandenes Eigenkapital dann ist ein kalkulatorischer Zins zu berücksichtigen. Dieser dürfte aber gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Minimalzinsen an den Kapitalmärkten schon fast bedeutungslos sein.
Hinzuzurechnen sind noch laufende Kosten für Instandhaltungen und Reinigungen der Solarflächen. Insbesondere für Instandhaltungen empfiehlt sich die Bildung einer Rücklage, da erst in der zweiten Hälfte des Anlagenbetriebs Instandhaltungen relevant werden. Einen weiteren Kostenfaktor stellen darüber hinaus die Betreiberhaftpflichtversicherung und eine Elektronikversicherung bei Schäden durch Überspannung dar. Zur Vereinfach werden hierfür per anno Kosten von ca. 2 % der Anlageninvestition veranschlagt. Wenn jetzt die Einnahmen größer als die Ausgaben sind, lohnt sich ein Investment in eine Anlage. Berücksichtigen sollten Anlagenbetreiber dass die Einnahmen Einkommenssteuerpflichtig sind und in der Regel dem persönlichen Steuersatz des Anlagenbetreibers unterliegen.